Reichswald, Hürtgenwald, Eifel/Ardennen im Westen des Deutschen Reiches
Ab September 1944 stand das Rheinland im Mittelpunkt der Landesverteidigung des NS-Reiches. Hitler ordnete die Wiederbefestigung der Westbefestigungen an. Überall erfolgte der Bau neuer Feldbefestigungen durch die Gau- und andere NSDAP-Leitungen und Wehrmachtspioniere begleitet, hauptsächlich durch Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und vom Volkssturm durchgeführt. Im Herbst und Winter 1944/45 fanden im Hürtgenwald, in der Eifel und am Niederrhein wochenlang schwere Kämpfe zwischen den alliierten Truppen und der deutschen Wehrmacht statt.
Nach dem Krieg wurden die Bunker und Feldstellungen, die große Landschaftsbereiche betrafen gesprengt und zurückgebaut. Heute stoßen wir immer wieder bei archäologischen Grabungen auf die Reste dieser Anlagen. In den großen Waldgebieten an der Westgrenze Nordrhein-Westfalens haben sich diese Kriegszeugnisse, wie in keinem anderen Bundesland gut erhalten.
Nach der Luftlandeoperation Market Garden am 17.09.1944 stand die amerikanische 82. Airborne Division im niederländischen Groosbeek, nur wenige Kilometer entfernt von dem Reichswald. Nachdem die gelandeten Truppen nicht von den deutschen Einheiten zurückgedrängt werden konnten, kam es zu einem intensiven Ausbau von Feldstellungen, die wegen der Luftüberlegenheit teilweise nur bei schlechtem Wetter und in der Dunkelheit durchgeführt werden konnten. Im Reichswald selbst wurde die zwischen Kleve-Donsbrüggen und Kranenburg-Grafwegen erbaute Grenzbefestigung das deutsche Kaiserreich 1916/17 gegen das Königreich der Niederland wieder aktiviert und durch weitere Feldstellungen erweitert. Als 1. US-Armee am 12.09.44 die Reichsgrenze bei Aachen und Roetgen erreichte war die Herstellung der Westbefestigungen, hier die Vorstellung Aachen, noch nicht abgeschlossen. Relativ einfach öffneten sie den Stolberger Korridor und drangen entlang der Bunker der Limesstellung bis zur Wehe vor.
Ab der zweiten Hälfte September 1944 begannen die Kämpfe im Hürtgenwald, bis die alliierten Truppen Mitte Dezember 1944 eine Linie Gürzenich – Strass am Nordostrand der Eifel erreichten. Während dieser Kämpfe, die immer in einzelnen Zeitabschnitten erfolgte, erbauten die deutschen und amerikanische Soldaten umfangreiche Infanteriestellungen um die heftig gekämpft wurde.
Mit der Ardennenoffensive, die am 16.12.1944 begann, versuchte die Heeresgruppe West dem Kriegsgeschehen noch einmal eine entscheidende Wendung zu geben. Mit zwei Panzerarmeen und einer weiteren Armee erfolgte der Vorstoß durch die Ardennen mit dem Ziel den Hafen von Antwerpen zu erreichen. Bereits nach 14 Tagen brach der Angriff zusammen und die Reste der deutschen Truppen zogen sich wieder auf den Westwall zurück. Die Kriegsrelikte des Westwalles und deutscher Feldstellungen in Waldgebiete südlich von Monschau bis an die Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz gehören zu den am besten erhaltenen Schlachtfeldern im Rheinland. Hier errichtete man 1939/40 die Vorstellung Aachen als Teil der Westbefestigungen 120 Bunker für die Grenzwacht und die Vorstellung Aachen und mehr als 20 MG-Betonverstärkungen. Von September bis November 1944 wurden zwischen die Bunker mehrere Kilometer Deckungs- und Schützengräben erbaut sowie zahlreiche Feldunterstände für die Mannschaften bzw. Geschützstände für die Artillerie.
Diese Geschehnisse sowie weitere Fragen zur Geschichte der Bauwerke werden in einem PowerPoint-Vortrag angesprochen.