Landesbefestigungen am Niederrhein

Landesbefestigung aus dem Ersten Weltkrieg am Niederrhein

An der Grenze zu den Niederlanden entstand während des Ersten Weltkriegs eine Grenzsperre von 18 km Länge beiderseits des Rheins, die aus drei Linien bestand. Heute sind bei Emmerich-Elten im Gelände gesprengte Bunker, Deckungsgräben mit einer Breite von ca. 2 m und einer Tiefe von nur noch 0,4-0,6 m sowie ein zur Frontseite hin liegender aufgeschütteter Wall mit 1,5 m Breite und 0,5 m Höhe erhalten. Ein wesentliches Erscheinungsmerkmal der Deckungsgräben sind die rechteckigen Vorsprünge, vor allem an der Frontseite. Vor der 1. Linie lag eine Reihe von Bunkeranlagen, die als Beobachtungsräume anzusprechen und heute durch Sprengung vollständig zerstört sind. Gräben und Bunkerstandorte zeichnen sich hervorragend in den Laserscans ab.

Nach einem Plan des Reichsvermögensamtes Wesel vom 7.12.1920 existierten linksrheinisch Deckungsgräben und 56 Betonunterstände. Ein besonders starker Ausbau mit Betonunterständen ist bei der Reichswaldstellung an der Südwestspitze nachgewiesen. Auf einer Strecke von 250 m liegen vier gesprengte Anlagen. Anders als bei Elten hat man die Schützengräben im Reichswald nicht verfüllt.

Die Landesbefestigung bei Emmerich und Kranenburg als einmalige Grenzanlage in Deutschland gleicht in ihrem feldmäßigen Ausbau der flandrischen Siegfriedlinie, die unter Generalquartiermeister Ludendorff den Verlauf erkundet und als neue Sicherungslinie ab November 1916 gebaut wurde.

Diese und weitere Fragen werden in einem PowerPoint-Vortrag angesprochen und die Geschichte des Bauwerkes von seiner militärischen Konzeption – im Zusammenhang mit der Kriegszeit – bis zu seinem heutigen Zustand dargestellt.